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AutorenbildAnna Maria

Maratea

6. - 7. März --- 134. - 135. Reisetag

An der Grenze zur Basilikata verabschiedeten sich meine Freunde von mir. Wir befanden uns direkt vor der kleinen Insel mit der Statue der Spigolatrice di Sapri. Sie erinnert alle Vorbeikommende an die Geschichte der jungen Feldarbeiterin, die im Jahre 1857 Zeugin des missglückten Angriffsversuches Carlo Pisacanes wurde. Die junge Frau beobachtete und bewunderte die 300 Männer bei ihrer Landung, dem späteren Kampf gegen die Bourbonen und weinte bittere Tränen als sie Zuschauerin der vollständigen Vernichtung der tapferen 300 wurde.

Die Geschichte des Königreiches beider Sizilien begleitete mich auch später noch auf dieser wunderschönen, schmalen Küstenstrasse: Nach weiteren Kilometern entdeckte ich den Mitternachtsturm und den Crivi-Turm, zwei Überbleibsel des Königreiches Neapel, welches 1302 entstand.

Die SS18, eine wenig befahrene Hauptstrasse, führt, sich den steilen Klippen entlangschlängelnd, immer weiter nach Süden. Was wohl schon mit dem Auto eine berauschende Wirkung auf den Reisenden hat, bezauberte mich regelrecht zu Pferd: die steilen, felsigen Abhänge, die wunderbaren Felsformationen, das kristallklare Wasser in den kleinen Buchten. Ich hatte genug Zeit um alles genau in Augenschein zu nehmen und zu bewundern.

Die erste Siedlung in der neuen Region hiess Acquafredda, übersetzt "kaltes Wasser", und ich kann mir nur vorstellen wie es dort im Winter sein muss, in dieser grossen Bucht, von kahlen Felswänden umgeben, den Winterstürmen ausgesetzt.

Wir rasteten auf einem Parkplatz und ritten nach etwa einer Stunde weiter. Nach weiteren Stunden auf der SS18 und mehr Verkehr, erreichten wir Maratea Marina und machten uns auf den Weg nach Oben, in die Hänge um Maratea, wo eine nette Familie auf mich wartete, die ein paar wenige Pferde ihr Eigen nannten.

Nach einer regnerischen Nacht machten wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg. Das heutige Ziel war die Christus Statue am höchsten Punkt des Berges. Der "Cristo Redentore di Maratea" ist in ganz Italien bekannt und findet seines Gleichen nur im weit entfernten Rio de Janeiro. Ich ritt mit den Tieren bis in das verlassene Dorf unterhalb der Statue und erkundete den Rest zu Fuss mit Sparta. Wäre das Wetter besser gewesen, hätte ich von hier oben aus schon die Insel Stromboli, die Äolischen Inseln und Sizilien sehen können.

Nach der Mittagspause machte ich mich an den Abstieg und traf wieder auf meine alte Freundin, die SS18, die mich noch bis ans Ende der Italienischen Halbinsel führen würde.


Für alljene unter euch, die Italienisch sprechen oder sich daran versuchen wollen, habe ich hier das Gedicht über die Spigolatrice di Sapri angehängt.

“La Spigolatrice di Sapri”


Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti! Me ne andava al mattino a spigolare quando ho visto una barca in mezzo al mare: era una barca che andava a vapore, e alzava una bandiera tricolore. All’isola di Ponza si è fermata, è stata un poco e poi si è ritornata; s’è ritornata ed è venuta a terra; sceser con l’armi, e a noi non fecer guerra. Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti! Sceser con l’armi e a noi non fecer guerra, ma s’inchinaron per baciar la terra. Ad uno ad uno li guardai nel viso: tutti aveano una lagrima e un sorriso. Li disser ladri usciti dalle tane, ma non portaron via nemmeno un pane; e li sentii mandare un solo grido: “Siam venuti a morir pel nostro lido”. Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti! Con gli occhi azzurri e coi capelli d’oro un giovin camminava innanzi a loro. Mi feci ardita, e, presol per la mano, gli chiesi: “Dove vai, bel capitano?” Guardommi, e mi rispose: “O mia sorella, Vado a morir per la mia patria bella”. Io mi sentii tremare tutto il core, né potei dirgli: “V’aiuti il Signore!” Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti! Quel giorno mi scordai di spigolare, e dietro a loro mi misi ad andare: due volte si scontrâr con li gendarmi, e l’una e l’altra li spogliâr dell’armi: ma quando fûr della Certosa ai muri, s’udirono a suonar trombe e tamburi; e tra ’l fumo e gli spari e le scintille piombaron loro addosso più di mille. Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti! Eran trecento e non voller fuggire, parean tre mila e vollero morire; ma vollero morir col ferro in mano, e avanti a loro correa sangue il piano: fin che pugnar vid’io per lor pregai, ma a un tratto venni men, né più guardai: io non vedea più fra mezzo a loro quegli occhi azzurri e quei capelli d’oro. Eran trecento, eran giovani e forti, e sono morti!


Luigi Mercantini



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